Veli Drvenik - Komiza
by Selim E. on Mon, 20th, Jul 2009
Nach Mitternacht lichten wir Anker. Wir haben unser Ziel direkt vor den Augen, obwohl die zu bewältigende Entfernung 27 Seemeilen beträgt. Langsam gewöhnt sich die Crew an die Dunkelheit. Ein kristallklarer Sternenhimmel ist über uns und wandelt die anfängliche Beklommenheit der Crew in Begeisterung. Später stellt sich dann im offenen Bereich der Passage höherer Wellengang ein. Bei so manchem Crewmitglied führt das zu einem mulmigen Gefühl in der Bauchgegend. Die Begeisterung weicht der Müdigkeit und so sind Martin und ich bald allein im Cockpit bzw. am Steuer. Wir sind in dieser Nacht überhaupt ziemlich allein am Wasser. Einzig eine Fähre, die sich ihren Weg unter voller Decksbeleuchtung von Split nach Vis durch die Dunkelheit bahnt und unsere Einsamkeit ein bisschen durchbricht.
Gegen 5:00 zeigt sich über der schroffen Silhouette des "Velebit"-Gebirges langsam ein zartrosa Schimmer, der den baldigen Sonnenaufgang verkündet.
In der Bucht Rukavac an der Südostecke von Vis gehen wir vor Anker und rasten uns erstmal aus. Später kreuzen wir dann gegen einen mäßigen Westwind an der Südküste von Vis entlang und gehen schliesslich vor Komiza vor Anker.
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