Selim's Logbook
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Ode an die Mannschaft

updated Thu, 8th, Nov 2018

Eine gute Mannschaft ist Gold wert. Das meine ich buchstäblich. Mit "gut" meine ich begeisterungsfähig, verlässlich, gut gelaunt und seefest. Während der Skipper die ersteren zwei Eigenschaften kaum beeinflussen kann, sind die letzteren zwei Eigenschaften durchaus gestaltbar.

Eine gute gut gelaunte Mannschaft
Eine gute gut gelaunte Mannschaft

"Gut gelaunt" ist die Mannschaft, wenn der Skipper den an ihn gestellten Erwartungen gerecht wird. Umgekehrt erwartet der Skipper von der Mannschaft ein bestimmtes Verhalten. Das gegenseitige Erwartungen nicht immer übereinstimmen, liegt in der Natur der Sache. Etwaige Missverständnisse diesbezüglich müssen also im Vorfeld klar und deutlich aufgeklärt werden. Dazu einige Gedanken:
  • Ein Segeltörn soll Spaß machen, aber am Schiff müssen, abgesehen vom Segeln, auch Arbeiten verrichtet werden, die nicht unbedingt Spaß machen. z.B. Essen zubereiten, Abwaschen, Aufräumen, ... In einer guten Mannschaft gibt es darüber keine Diskussion. Vielmehr ist es selbstverständlich, daß jeder bereitwillig eine Aufgabe übernimmt und mithilft wo es nötig ist.
  • Ein Segeltörn soll Spaß machen, aber der Skipper tragt die Verantwortung für das Wohl der Mannschaft. D.h. wenn dem Schiff bzw. der Mannschaft etwas passiert, wird der Skipper vor Gericht alleine dafür zur Rechenschaft gezogen. Deswegen muss der Skipper manchmal Entscheidungen treffen, die mehr der Sicherheit aller dienen und weniger dem Spaß des Einzelnen. Das betrifft vor allem die Törnplanung und die Ordnung an Bord. In einer guten Mannschaft plant der Skipper gemeinsam mit der Mannschaft die Törnziele. Im Falle von Wetteränderungen stimmt die Mannschaft Änderungen im Reiseablauf zugunsten der Sicherheit immer zu. Die Ordnung an Bord trägt zur Sicherheit wesentlich bei und wird daher von der ganzen Mannschaft befolgt.
  • Ein Segeltörn soll Spaß machen, aber der Skipper kann (und will) nicht alles alleine machen. Er muss daher auf die Unterstützung und die Zusammenarbeit der Mannschaft bauen. Meist sieht der Skipper mehr als ein "einfaches" Crewmitglied, und meist sieht er Dinge (Wetter, Leinensalat, ..) schon bevor sie passieren. Aus Zeitgründen kann er aber nicht immer alles genau erklären und begründen. Eine gute Mannschaft vetraut ihrem Skipper und befolgt Anweisungen in Bezug auf Segelmanöver ohne Diskussion und Verzögerung.
  • Ein Segeltörn soll Spaß machen. Der Skipper soll daher nicht alles und jedes bestimmmen. Vielmehr soll der Skipper sich zurücknehmen und nur dort im Vordergrund stehen wo es notwendig ist. Der Skipper muss nicht Animateur, Reiseführer, Redelsführer, Alleswisser und Wunderwuzi sein. Vielmehr soll er sich auf seine ureigene Aufgabe, die Schiffsführung, konzentrieren und andere wichtige Gruppenfunktionen seiner Mannschaft überlassen.
"Seefest" ist eine Mannschaft dann, wenn sie gut ausgebildet, ausgerüstet und versorgt ist. Bei einem guten Skipper gibt es daher am Anfang jedes Segeltörns eine auführliche Sicherheitseinweisung und eine Grundausbildung für gewisse Handgriffe an Bord. Für die Ausrüstung hat ein guter Skipper basierend auf seinen langjährigen Erfahrungen eine Checkliste zusammengestellt, die er an die Crew weitergibt. Die Versorgung der Crew ist einerseits Sache des Skippers, er schaut also darauf, daß die gesamte Mannschaft immer genügend Verpflegung an Bord hat, und andererseits eine Holschuld der Mannschaft. Jeder muss also sehen, daß er in angemessener Weise mit Flüssigkeit, Nahrung und möglicherweise Medikamenten versorgt ist, damit er an Bord voll einsetzbar bleibt. Die volle Einsatzfähigkeit der Mannschaft trägt letztendlich maßgeblich zur Sicherheit bei.

Captain Grimmig
Captain Grimmig

Selbstverständlich versuche ich immer sowohl ein guter Skipper und ein gutes Crewmitglied im obigen Sinne zu sein. .

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